„Der Heilige Gral des Motorrads“ – unter Sammlern so gesucht und begehrt wie in der Geschichte um Arthus der Becher, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl trank. Das ist die Hildebrand & Wolfmüller. Sie war das erste käufliche Motorrad überhaupt – und das erste Fahrzeug, dass den Namen „Motorrad“ trug.
1894 hatten Alois Wolfmüller und Heinrich Hildebrand nach langen Versuchen ein „motorisiertes Fahrrad“ entwickelt, welches sie in Serie produzieren wollten. Das Vorhaben jedoch, mit viel Überzeugung und Ehrgeiz angepackt, endete bereits drei Jahre später. Die Serienfertigung endete für Wolfmüller und seinen Partner in einem finanziellen Fiasko. Trotzdem gingen die beiden Männer in die Geschichte ein – ihr maschinengetriebenes Fahrrad ließen sie am 20. Januar 1894 beim Deutschen Reichs-Patentamt mit der Nummer 78553 eintragen, und schufen damit das erste Schriftstück, in welchem das Wort „Motorrad“ stand.

Zwei Exemplare der „Hildebrand & Wolfmüller“ stehen heute noch in deutschen Museen: Eines im Deutschen Museum in München, ein weiteres im Deutschen Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm. Ein drittes erhaltenes Exemplar wechselte jetzt bei der „International Classic MotorCycle Show“-Auktion in Las Vegas den Eigentümer. Für 161.000 US-Dollar ging das 1894 in München gefertigte Zweirad an einen neuen Besitzer.

Ganz so teure Stücke gibt es bei der Classic Sonderschau und auf dem Gebrauchtmark bei der Motorrad Messe Leipzig wohl nicht – trotzdem lohnt sich ein Blick in Halle 5 auf dem Leipziger Messegelände, denn in der Classic Sonderschau bekommt man auch so einen guten Einblick in die ersten Tage des motorisierten Zweirads.

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